Gesetzesentwurf „Safitti Smart Lock“: Tür auf für den Notfall

Bildrechte: Sandra Pappe, www.sandrapappe.de

Eine Studie der Firma Safitti-Service schlägt Alarm: Weil Helfer buchstäblich vor verschlossenen Türen stünden, käme Hilfe oft zu spät. „Bei Notfällen kommt es auf jede Sekunde an“, mahnt Safitti-Service und präsentiert mit dem Hinweis auf das Problem auch gleich die Lösung: „Safitti Smart Lock“, das „elektronische Türschloss mit dem Sicherheitsextra“.

Zur Präsentation seiner Erfindung hatte der Hersteller für Sicherheitsprodukte Ende 2018 hochrangige Politiker und Prominente eingeladen. Mit Erfolg: Jetzt liegt ein Gesetzesentwurf auf dem Tisch, nach der das HighTech-Türschloss für Wohnbauten Pflicht werden soll. „Die Rauchmelderverordnung war erst der Anfang. Wir arbeiten weiter daran, Wohnungen noch sicherer zu machen“, versprach ein Vertreter des Verbands der Sicherheitsindustrie.

Wie „Safitti Smart Lock“ funktioniert, zeigt ein Video, dass 2018 zunächst nur intern ausgewählten Vertretern der Politik und Presse zugesandt wurde. Liegt etwa ein Bewohner längere Zeit bewegungslos auf dem Boden, alarmieren die in der Wohnung installierten Sensoren automatisch den Notarzt. Das Klingeln an der Wohnungstür löst dann die automatische Öffnung aller Zugangstüren aus. Für die Nutzer, die ihre Wohnung noch nicht zum „Smarthome“ umgerüstet haben, liefert „Safitti Smart Lock“ Sensoren, Überwachungskamera und -mikrophone gleich mit.

Datenschützer sind von der Idee erwartungsgemäß wenig begeistert. Auf der Presseveranstaltung wurde aber auch unerwartete Kritik laut. So monierte ausgerechnet ein Abgeordneter aus dem konservativen Lager, er wolle nicht plötzlich „Hinz und Kunz in der Wohnung stehen haben, weil ich mir nach dem Wein zum Essen mal ein Mittagsschläfchen auf dem Teppich gegönnt habe“.

Verstaatlichung als Lösung?

Auch in den Reihen der Arbeitgeberverbands gab es Unmut. „Wir haben schon genug Ausfall von Mitarbeitern, die sich für Ablesung und Wartung von Rauchmeldern, Zählern und was weiß ich allem frei nehmen müssen. Wenn das so weiter geht, können wir einen monatlichen Wohnungswartungstag einführen.“ Ein anwesender Vertreter der Initiative „Privatisierung Nein!“ hatte dafür einen spontanen Lösungsvorschlag: Wenn Wartung und Ablesung von Energie- und Sicherheitsdienstleistungen wieder in einer, sprich: staatlicher Hand wären, könnten sämtliche Termine auf einen Tag gelegt werden.

Ob aus dem Entwurf wirklich ein Gesetz wird, bleibt abzuwarten. Die Diskussion ist jedenfalls eröffnet.

 

 

 

 

 

 

 

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