Nur ein reaktionäres Relikt? Was bedeutet „Heimat“ für die Architektur? Ringvorlesung an der Universität Kassel
Im Rahmen der Vortragsreihe Fusion – Positionen zu Architektur, Stadt und Landschaft veranstaltet die Universität Kassel die Ringvorlesung Heimat. Der Onlinediskurs geht dem durch rechtspopulistische Auslegungen belasteten Begriff auf den Grund und untersucht den Bezug zum gebauten Raum. Was ist unter Heimat zu verstehen und wie wirken sich die damit verbundenen Vorstellungen auf unsere Lebenswelt aus? …
Internationaler Hochhauspreis 2020: Elitäre Sprüche aus dem Elfenbeinturm
Der alljährlich in der Frankfurter Paulskirche verliehene Internationale Hochhauspreis zeichnet die innovativsten Neubauten einer von jeher kontrovers diskutierten Bauform aus. In diesem Jahr konnte man der Veranstaltung im Homeoffice beiwohnen. Zum Glück, denn die digitale Aufzeichnung erlaubte es, auf die Architektenvorträge vorzuspulen. Eskapismus und ein reaktionäres Weltbild machten die Anmoderation mit Herr Cachola Schmal und Frau Hartwig zur Qual. …
Heinze ArchitekTOUR 2020
Schon lange war eine Baumesse nicht mehr so politisch wie die erstmals virtuell veranstaltete Heinze ArchitekTOUR 2020. Vor allem bei den Architektenvorträgen gehörten Klimakatastrophe, Coronapandemie und gesellschaftspolitische Konflikte zu den Leitthemen. Tobias Wulf von Wulf Architekten sprach von einem anstehenden Paradigmenwechsel. …
Heinze ArchitekTOUR 2020, Teil 2: Verdichtung und Zersiedlung
Das Schlagwort Verdichtung kam in fast jedem Architekten-Vortrag der virtuellen Heinze ArchitektTOUR 2020 mindestens einmal vor. Aber was genau ist darunter zu verstehen? Über die Notwendigkeit, den Stadtraum besser zu nutzen, herrschte weitgehend Konsens. Bei Analyse und Lösungsansätzen gab es deutliche Unterschiede. …
Heinze ArchitekTOUR 2020, Teil 3: Visionen von der Stadt der Zukunft
Wie sieht visionäre Stadtplanung aus? Spektakulär verformte, fantastische Panoramen wie man sie aus Computerspielen kennt? Oder sind für die Stadt der Zukunft andere, weniger formale Aspekte entscheidend? Die Pandemie war für Viele ein Anlass zur Selbstreflektion. Krisen seien Katalysatoren für Kreativität und gesellschaftliche Fragen, resümierte u. a. das Schweizer Büro Holzer Kobler. Man solle die Pandemie als Chance zum Umdenken sehen, riet auch Stephan Behnisch. …
Städtische Bühnen im Lifechat: Diskussionsfake und Realitätsverleugnung
Am 10. Juni veranstaltete das DAM eine „Podiumsdiskussion“ zur Zukunft der Städtischen Bühnen mit u.a. Frau Dr. Hartwig. Ein Blick auf die Vorankündigung auf der Webseite des Frankfurter Kulturportals ließ bereits erahnen, was die Zuhörer wirklich erwartete. Die dort zu lesende Aufwertung der umstrittenen Abrissentscheidung zum „Meilenstein“ hätte in ihrer höhnischen Selbstüberhöhung vom Redenschreiber Donald Trumps persönlich stammen können. In Adaption von „L’etat c’est moi“ lautet die Botschaft der nur schlampig als „Diskurs“ verkleideten Marketingveranstaltung: Wir (die Stadt Frankfurt) lassen uns weder von Fakten noch von gesetzlichen Vorgaben dreinreden. …
Pannenplanung Städtische Bühnen: Rechnung ohne das Denkmalamt gemacht
Nachdem die Coronakrise den ehrgeizigen Fitzcarraldophantasien für einen Neubau des Frankfurter Schauspiels eine Absage erteilt hat, erleidet die umstrittene Planung der Stadt nun die nächste Schlappe. Das Lankesdenkmalamt bestätigt in einem Gutachten die Denkmalschutzwürde des Foyers und läutet eine neue Runde ein: Ring frei für das Frankfurter Betonkopfkabinett. Ein Schritt vor, zwei Schritt’ zurück, orientierungslos im Stolperschritt taumeln die politischen „Entscheidungsträger“ der Stadt in Richtung – ja, wohin eigentlich? In Richtung Zukunft, wie die Betitelung der „Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen“ suggerieren will, jedenfalls nicht. …
Städtische Bühnen Frankfurt – Zukunft ungewiss
Die Coronakrise hat die Abriss- und Neubaupläne für die Städtischen Bühnen vorerst ausgesetzt. Noch ist völlig unklar, wie es danach weitergeht. Nimmt die Stadtpolitik die Krise zum Anlass, die von der Petition zur Zukunft der Städtischen Bühnen eingeforderte Dsikussion über ein bedarfsgerechtes Kulturangebot endlich nachzuholen? Oder bleibt sie stur weiterhin auf einem Kurs, der die Interessen von Investoren über die der eigenen Stadtbevölkerung stellt? …
BER in der Coronakrise: Umbau zur Shoppingmall der Zukunft
Das Gerücht, der Berliner Flughafen solle Ende Oktober trotz Coronakrise eröffnen, löste eine breite und heftige Kritik aus. Offenbar nicht ohne Folgen. Ein Festhalten am Großflughafen sei politisch nicht mehr zu vermitteln, verriet ein Abgeordneter, der nicht genannt werden möchte. „Wenn breite Teile der Bevölkerung in Existenznot geraten, kann der Staat es sich nicht leisten, die Geldreserven für Prestigeprojekte auszugeben.“ Was in nächtelangen Videokonferenzen und heftigen Diskussionen beschlossen wurde, dringt allmählich an das Licht der Öffentlichkeit. Die unzeitgemäßen Flughafenpläne sind Geschichte – Berlin bekommt die modernste ShoppingMall der Welt.
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Frankfurter Buchmesse 2019, Leitthema „Anthropozän“ – kein Thema für die Architektur?
Die Frankfurter Buchmesse setzte 2019 den Fokus auf die Klimakatastrophe. Das Thema stieß beim Publikum auf großes Interesse, selten waren die Podien des „Weltempfang“-Areals so umlagert. Die Tische des Cafés mussten am Wochenende ohne Stühle auskommen, die Besucher*innen standen bis in den Gang. Während einige Verlage die Chance nutzten, Publikationen zum Leitthema zu präsentieren, war ausgerechnet bei den Architekturverlagen kaum etwas dazu zu finden. …