E-Scooter in Frankfurt: Das Touristenmobil zum Touristenviertel

Zynische Verkehrspolitik: Mitten in der Klimakatastrophe schnell noch mal wertvolle Ressourcen für ein überflüssiges „Verkehrsmittel“ raushauen
Bildrechte: Sandra Pappe, www.sandrapappe.de

Klimakatastrophe: Egal. Wohnungsnot: Egal. Profit: Ja, bitte! Zur in Frankfurts Zentrum neu errichteten Knipskulisse für Touristen gibt es jetzt auch den neuesten Trend der Spaßmobilität.

Wem gehört die Stadt? In Frankfurt jedenfalls nicht den Frankfurtern. Die durften zwar über ihre Steuern gut betuchten Käufern ihre „Altstadt“-Luxusappartments subventionieren, sollen aber bloß nicht auf die Idee kommen, durch die Gassen zu flanieren, als seien sie hier zuhause. Damit Touristen und Immobilienspektulaten nicht mehr durch störende Einwohner belästigt werden, gibt es jetzt die neuen Spaßmobile. Ein entspanntes Flanieren oder im-Weg-gestehe ist im Gegenwind der heranbrausenden, von zwei bis drei Kneipengängern besetzten E-Scooter nicht mehr möglich. Schöner Side-Effect: Endlich wieder Selfies ohne den häßlichen Anblick gehbehinderter, alter Menschen, die im Hintergrund herumschlurfen. Die durch die auf dem Gehweg herumliegenden Scooter erzwungenen Umwege machen es möglich.

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